Burnout versus Boreout

Geschrieben von Alice Troisi am 9. Februar 2021

Gesundheitstipps | Jugendliche | Mutter und Kind

Wenn der Alltag zur Tortur wird

Termindruck, E-Mail-Flut, Familie, Überstunden…

Wenn der Tag zu wenig Stunden hat; man wie ein Hamster im Rad rennt, nicht vom Fleck kommt oder der Tag kein Ende zu nehmen scheint. Wenn aus schierer Verzweiflung im Internet nach witzigen Ideen zum Zeitvertrieb gesucht wird – dann kann der Alltag schnell in Schieflage geraten.

Achtsamkeit – Vorsorge ist besser als Nachsorge

Ein motivierendes, schönes Gefühl – wenn man abends nach erledigter Arbeit heimgehen, seinen Computer abschalten und den Feierabend geniessen kann. Das klingt nicht nur gut, es sollte der Idealfall im Arbeitsalltag sein. Wenn jedoch der Werktag immer länger dauert, der Pendenzenberg nicht abzunehmen scheint und die Freude am Geleisteten nicht mehr aufkommt, sollten die inneren Alarmglocken klingeln.

Viele erleben die Situation, dass sie Ihre Arbeit nicht mehr ausfüllt und sie mit Ihrer Aufgabe unterfordert sind. Die Arbeit dient lediglich als Broterwerb, macht nicht richtig Spass, weil sie oftmals zu wenig sinngebend und nicht ausreichend motivierend ist.

Beides raubt über kurz oder lang Energie und im schlimmsten Fall auch Lebensfreude. Man reibt sich an den eigenen Zielvorgaben auf, leidet unter Zeitdruck und den Erwartungen von aussen.

Kernkompetenz Stressbewältigung

Es ist nicht immer die Arbeit – in einigen Fällen ist es der Alltag an sich, der einem über den Kopf wächst.

Oft wird von Stress als Ursache gesprochen. Dieses Warnsystem des Körpers hat seine guten Eigenschaften – rettet uns in echten Gefahrensituationen das Leben.

Es gibt positiven Stress (Eustress). Dieser fordert uns auf der einen Seite heraus, auf der anderen Seite bereitet er uns auch Freude.

Im Gegensatz dazu gibt es den negativen Stress (Disstress), der auslaugt. Dies stellt während kurzer Zeit noch keine Gefahr dar – wenn die Ausnahme jedoch zur Regel wird, kann die Gesundheit unter Druck kommen.

Durch die alltägliche Reizüberflutung sind wir immer öfter einem gewissen Stresslevel ausgesetzt.

Boreout versus Burnout

Der Begriff Boreout bezeichnet die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, beispielsweise hervorgerufen durch permanente Langeweile, Monotonie, ungeeignetes Arbeitsumfeld und wenig sinngebende Aufgaben. Interessanter Weise bewirken die dauerhaften Fehlbelastungen dieselben Symptome, wie beim Burnout und beeinträchtigen gleichermassen die Lebensqualität:

  • Antriebs- und Lustlosigkeit, bis hin zu depressiven Verstimmungen
  • Schaflosigkeit
  • Erschöpfung
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darmbeschwerden wie Durchfall, Übelkeit oder Magenbrennen
  • Infektanfälligkeit

Wendpunkt. Wie weiter?

Der erste Schritt ist das Eingeständnis, dass sich etwas ändern muss. Dies ist meistens der schwierigste Teil: sich selbst eingestehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Einige Personen berichten, dass sie sich geschämt haben oder als Versager fühlten. Dies ist nicht förderlich für das bereits lädierte Selbstbild. Umso wichtiger ist es, dass an den richtigen Stellen Hilfe geholt und darüber gesprochen wird.

Ihr persönliches «Ausgleichs-Rezept»

Was auch immer Ihnen gut tut und sie aufbaut – es hilft: Sei es ein Hobby, ein Spaziergang zwischendurch oder ein Kaffeeklatsch mit einem vertrauten Menschen, um über Träume und Hoffnungen zu sprechen. Je nach Ursache hilft auch Sport. Es muss nicht gleich ein Marathon sein – doch das Körpergefühl und die Selbstwahrnehmung können so verbessert werden.

Work-Life-Balance

Die viel besagte Work-Life-Balance zu finden ist eine Kunst, die wir alle als tägliche Herausforderung zu meistern haben. Wer im Beruf zu stark gefordert ist, sehnt sich nach einer anderen Freizeitbeschäftigung als derjenige, der im Alltag durch Langeweile zermürbt wird. Ein Engagement auf freiwilliger Basis, in einem Verein oder im privaten Umfeld, kann sehr sinngebend sein und dadurch wieder Lebensfreude erwecken. Es soll ein guter Kontrast zur Arbeit darstellen und so die berufliche Situation in den Hintergrund treten lassen. Durch eine gewisse Regelmässigkeit wird dieser Ausgleich Teil der neuen Normalität.

Weitere Tipps Ihrer Stammapotheke

  • Ausreichend Schlafen: Mit aufgetankten Batterien lässt sich vieles leichter angehen. Die «Zauberformel» hier ist ein Schlafrhythmus und die individuell benötigte Dauer.
  • «Offline» Lebensqualität: Beherrschen Sie die neuen Medien – nicht umgekehrt. Wir müssen nicht immer und jederzeit erreichbar sein. «Offline-Zeit» ist sehr erholsam – danach geht’s mit neuem Elan wieder leichter ans Werk.
  • Mut zur Lücke: Verplanen Sie nicht jeden Augenblick eines Tages, so bleibt Platz für ein spontanes Essen oder ein Spaziergang an der Sonne.
  • Lernen sie «Nein» zu sagen:Das kann zu Beginn unendlich viel Kraft kosten – ist aber zugleich der Anfang zur positiven Veränderung.

Mit der Ruhe vorangehen

Ein Sprichwort sagt «Rom wurde nicht an einem Tag gebaut» – die Diagnose Boreout oder Burnout kommt oftmals erst am Wendepunkt eines schleichenden Prozesses. Und genauso viel Zeit benötigt der Verlauf der Rückkehr in den Alltag. Gewohnheiten müssen neuen Abläufen weichen und verinnerlicht werden.

Es geht leider nicht immer geradeaus auf dem Weg zur Genesung. Doch mit Zuversicht und Ruhe kommen sie aus dieser Spirale heraus. Wenn man sich bewusst ist, auf dem Weg zu sein und dass dieser seine Zeit beansprucht, hat man auch eher Geduld mit sich selbst. Glauben Sie an sich und umgeben sie sich mit Menschen, die das ebenfalls tun.

Die vielfältigen Support Möglichkeiten

Unterstützende Produkte können – einer Gehhilfe gleich, welche den Bruch selbst nicht heilen, aber die Heilung fördern – auf verschiedenen Ebenen eingesetzt werden: Pflanzen wie Rosenwurz helfen dem Körper, mit Stress besser umzugehen, Ginseng gibt Energie und Lavendel hilft, wieder Gelassenheit zu erlangen und den Ängsten entgegenzuwirken.

Neben den pflanzlichen Mitteln kann Aromatherapie auf verschiedenen Ebenen wie der Stimmungsaufhellung (Zitrusfrüchte), Entspannung (Lavendel und Neroli) oder auch gegen Nervosität (Majoran) wirken.

Die Ernährung spielt ebenso eine wichtige Rolle – was wir zu uns nehmen, soll uns Energie und wichtige Nährstoffe liefern. Doch gerade in stürmischen Zeiten kommt die ausgewogene Verpflegung zu kurz. Magnesium und der Vitamin B-Komplex sind die Nervennahrung schlechthin, damit diese strapazierfähig bleiben.

Gerne stehen wir Ihnen mit unserer persönlichen Beratung zur Seite.

Bei Hinzuziehen eines Arztes kann dieser nebst natürlichen Präparaten, bei Bedarf und Notwendigkeit, auch ein Antidepressivum oder ein entsprechendes Schlafmittel verordnen.

Bewusstseinsentwicklung – nachhaltige Veränderung

Der erste Schritt zur nachhaltigen Veränderung ist der Schwerste: etwas tun. Nicht in Form von mehr Leistung, sondern durch ein bewusstes Hinschauen und konkretem angehen der Umstände. Dies kann allein sein oder mit nahestehenden Personen. Diese erkennen meist bereits im Vorfeld Veränderungen, die man sich selbst nicht eingesteht oder eingestehen will.

Geben Sie acht auf sich – Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.

Ihr Apotheke Wyss Team

Bewerten