Seifen – die nachhaltig gute Alternative

Geschrieben von Miloš Tomić am 10. Januar 2023

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In den letzten Wochen wechselte wohl das eine oder andere Seifenstück, schön verpackt, den Besitzer. Sei es mit Sorgfalt gekauft oder mit viel Spass selbst gemacht. Bestimmt wurden sie alle mit viel Liebe verschenkt: Seifen, in allen Formen und Varianten.

Seifen – zu Beginn als Heilmittel eingesetzt

Die Geschichte der Seife ist eng mit der Medizin verknüpft. Gemäss den Geschichtsbüchern sollen die Sumerer in Mesopotamien mit Ölen und Pflanzenaschen ein Gemisch hergestellt haben, welches in erster Linie als Heilmittel bei Verletzungen zum Einsatz kam. Erst die Römer scheinen die Seife auch zur hygienischen Körperpflege verwendet zu haben. Anfangs konnten sich lediglich wohlhabende Personen ein kostbares Stück Seife leisten. Erst viel später hatte die Bevölkerung die Chance, in Badehäusern ein reinigendes Bad zu geniessen.

Seifen – die Pest bremste den Durchbruch

Als im 14. Jahrhundert die Pest in Europa wütete, kam das Gerücht auf, dass die Erreger im Wasser zu finden seien. Als Folge blieb das Waschen für lange Zeit verpönt. Erst dank dem «Sonnenkönig» Ludwig XIV, dessen Berufung der besten Seifensieder nach Versailles sowie seinem Ende des 17. Jahrhunderts erlassenen Reinheitsgebotes, erlangte die Seifenherstellung wieder an Bedeutung.

Seifen – und Händewaschen verhindern Infektionen

Aktuell reden wir während den Erkältungs- und Grippewellen oder in den vergangenen Jahren von Corona intensiv über das Händewaschen zur Verhinderung von neuen Ansteckungen. Ein einfacher hygienischer «Kniff», der von grossem Nutzen ist.

Seifen – die industrielle Herstellung

In der industriellen Verarbeitung wird meistens eine Verseifung durch Sieden angewendet, wobei Öle oder Fette mit einer Lauge durch den Kochvorgang sogenannt «verseift» werden. Diese Form der Seifenherstellung ist kostengünstig, massentauglich und simpel. Oftmals wirken sich solche Seifenstücke jedoch austrocknend auf die Haut aus, weshalb in der Vergangenheit vom Waschen mit Seifenstücken abgeraten wurde. Als Alternative begegnen wir im Alltag oft den Flüssigseifen (Syndets) welche als ph-neutral (= ph-Wert 7) oder ph-hautfreundlich (=phWert 5.5) deklariert werden. Diese beanspruchen die Haut beim Waschen weniger und pflegen sie.

Seifen – die artisanale, nachhaltige Herstellung

Mit dem Aufkommen von Naturkosmetik und dem bewussten Einsatz von hochwertigen Ölen in den letzten Jahren wird das Kaltverseifungsverfahren eingesetzt. Auf diese Weise behalten die Pflanzenöle ihre pflegende, rückfettende Wirkung und trocknen die Haut nicht aus.

Die Herstellung durch Kaltverseifungsverfahren benötigt mehr Zeit, ist zugleich ideal für kleinere Mengen und individuelle Düfte. So lassen sich unterdessen eine Vielfalt an Seifenmanufakturen mit spannenden Produktangeboten finden. Unsere aktuell favorisierten Partner:

Lust auf neue Formen der Körperpflege?

Um den Abfall zu minimieren, werden in neuster Zeit anstelle von Duschmitteln, Shampoos oder Flüssigseifen in Plastikflaschen von verschiedenen Firmen (kleine Manufakturen und Grosshersteller) Pflegeprodukte in fester Form angeboten. Zu Beginn mag diese Form der Körperpflege ungewohnt sein, Neues kann aber durchaus Spass machen – probieren Sie es aus!

Wir wünschen Ihnen einen weiterhin spannenden und abwechslungsreichen Einstieg in ein gesundes 2023.

Ihr Apotheke Wyss Team

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