Singen ist gut für die Gesundheit

Geschrieben von Anita Zimmermann am 16. Dezember 2025

Gesundheitstipps | Jugendliche | Senioren

Die Adventszeit ist untrennbar mit stimmungsvollem Kerzenschein, geliebten Weihnachtsliedern und festlichen Chorkonzerten verbunden. Doch wussten Sie, dass dieses kulturelle Ritual weit mehr als nur Gemütlichkeit schenkt? Singen wirkt sich nachweislich positiv auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden aus – es ist der perfekte akustische Balsam für die Seele in der kalten Jahreszeit!

Die Stimme – Spiegel unserer Stimmung

Die Stimme jedes Einzelnen ist individuell und wenn sie einmal versagt, zum Beispiel aufgrund von Heiserkeit, wird uns bewusst, wie wichtig sie für uns ist.

Die Stimme ist ein Teil unserer Kommunikation – und gleichzeitig ein vielfältiges Instrument. Ob wir damit singen oder lediglich summen – der positive Effekt auf unsere Stimmung und unseren Körper ist in diversen Studien belegt. Unabhängig davon, ob die Töne korrekt getroffen werden oder nicht – Singen ist gesund.

Musik zu hören ist bereits ein wunderbarer emotionaler Anker. Doch der wahre, gewaltige Effekt entfaltet sich erst, wenn wir die Rolle des passiven Zuhörers ablegen und selbst singen. So wird Musik zum aktiven Erlebnis, das wir nicht nur hören, sondern auf einer deutlich stärkeren Ebene in uns spüren.

Singen – Power für die Lungenfunktion

Stimme und Atmung können trainiert werden – ähnlich einem Muskel des Bewegungsapparates – was sich zugleich positiv auf die Atmung im Alltag auswirkt. Selbst Personen, die unter chronischen Lungenkrankheiten wie der COPD leiden, profitieren durch das Singen von einer Verbesserung der Lungenfunktion. Da diese Menschen keine Heilung erwarten können, ist jede Stabilisierung oder Linderung der Symptome ein Gewinn an Lebensqualität. Die Wirkung schreibt man einerseits der kontrollierten, regelmässigen Atmung zu, welche während des Singens eingesetzt wird. Diese entspannt und kräftigt die Lunge. Die Atmung wird vertieft und rhythmisiert, was im täglichen Leben weiterhin spürbar ist und wieder zu mehr Luft verhilft. Andererseits tragen auch der soziale Kontakt in einem Chor (sogar bei Proben via Zoom) und die damit verbundenen positiven Auswirkungen auf die Psyche zu einer Stabilisierung bei.

Singen – gemeinsam gegen Alzheimer

Das Singen im Chor bietet auch für die kognitive Gesundheit ein Plus: Texte merken, seinen Einsatz nicht verpassen und Neues lernen – das fordert die grauen Zellen. Zugleich wird die Kraft der Musik und des gemeinsamen Singens in der Demenz-Therapie eingesetzt: In verschiedenen Städten kann man bei «Weischno-Chören» teilnehmen. Musik aktiviert das Langzeitgedächtnis und weckt Emotionen.

Zusätzlich binden die Chorproben die Menschen in eine Gemeinschaft ein und verhindern das Vereinsamen. Einsamkeit wiederum kann eine Demenz beschleunigen. Ein «Weischno-Chor» trat sogar in Basel im ESC-Village auf. Kim Garner gründete 2018 in Grossbritannien «the memory choir», welcher für Menschen mit Demenz wie auch deren Umfeld gedacht ist und aufzeigt, dass gerade in solch belastenden Situationen der Gesang wieder Türen für betroffene Menschen öffnen kann.

Singen – eine geballte Ladung Glück

Singen ist eine ausgezeichnete Aktivität für das seelische Wohlbefinden. Dabei setzt der Körper verschiedene Glückshormone frei – teilweise erst nach 30 Minuten, dafür nachhaltig:

Singende Menschen schütten vermehrt «Glückshormone» wie Dopamin, Endorphine (körpereigene schmerzhemmende Substanzen) und Serotonin (das Wachmacher-Hormon), vor allem aber das «Kuschelhormon» Oxytocin aus. Dieser körpereigene Botenstoff ist verantwortlich, dass wir uns wohl fühlen und hilft zugleich, Stress abzubauen.

Die Formel des Glücks – warum Gemeinschaftsgesang die Psyche stärkt

Dieser positive Effekt auf die Psyche resultiert aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Es ist die Kombination aus der aktiven Stimmproduktion (Singen), der emotionalen Kraft der Musik selbst und dem gemeinschaftlichen Erlebnis in einer Gruppe, welche diese intensive und nachhaltig positive Wirkung auf unser Hormonsystem ausübt.

Singen – Booster für das Immunsystem

In der kalten Jahreszeit top aktuell: Singen hat einen direkten Einfluss auf unser Immunsystem. In einer Studie konnte im Speichel der Probanden nachgewiesen werden, dass der Körper, während den Proben, wie auch bei der Aufführung verstärkt Immunglobulin A ausschüttet. Diese Substanz wird unter anderem im Speichel produziert und entfaltet ihre Abwehrfunktion gegen Krankheitserreger auf der Schleimhaut in Mund und Rachen. Zudem sinkt während des Singens der Cortisol-Spiegel im Blut signifikant. Diese als «Stresshormon» bezeichnete Substanz bewirkt in unserem Körper die Reduktion der Immunabwehr. Da der Körper beim Singen vermehrt Cortisol abbaut, wird das Immunsystem wieder stabilisiert und gestärkt. Auch wenn Konzerte und Auftritte bei einigen Menschen Lampenfieber auslösen, es überwiegen die positiven Effekte im Körper.

Singen ersetzt keine gesunde Ernährung und konventionelle Therapie bei bestehenden Erkrankungen– dafür ist es eine einfach anzuwendende Ergänzung für einen gesunden Lebensstil.

Stimme ölen – die besten Tipps für eine klare Kehle

Damit Ihrer Stimme frisch und «gut geölt» klingt, gibt es unzählige Helferlein. Einige aus der Apotheke – zum Beispiel Pastillen mit Isländisch Moos, Glycerin oder Gelorevoice®. Andere aus der Hausküche: warmer Tee, je nach Präferenz mit oder ohne Honig kann unterstützen. Ob Ingwertee gut oder zu meiden ist – da gehen die Meinungen auseinander. Es gibt auch Sänger*innen, die auf einen frischen Apfel vor dem Konzert schwören. Probieren Sie es aus, was für Sie am besten wirkt.

 

Die Melodie des Miteinanders

Wir durften dieses Jahr bei einem Adventskonzert wieder hautnah miterleben, welch immense Kraft Musik hat, um Menschen zu verbinden und uns alle ein Stück weit glücklicher zu machen. Am Ende fühlten sich sowohl die Musiker auf der Bühne als auch das Publikum zutiefst beschenkt.

In diesem schönen Sinne wünschen wir Ihnen eine besinnliche Adventszeit und fröhliche Weihnachten!

Ihr Apotheke Wyss Team

Inspiriert für diesen Text wurden wir durch folgenden Podcast

br.de

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