Die richtige Narbenpflege

Geschrieben von Rahel Wernli am 14. Juni 2022

Gesundheitstipps | Jugendliche | Mutter und Kind

Eine gute Narbenpflege lohnt sich. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, mit Tipps & Tricks, wie man diese pflegt und sanft behandelt.

Die natürliche Wundheilung

Verletzungen der Haut lassen sich nicht vermeiden – das Entstehen einer unschönen Narbe jedoch schon. Die Bildung einer Narbe ist Teil der natürlichen Wundheilung. Nebst der Optik, die oft als störend empfunden wird, können Narben auch Juckreiz, Spannungsgefühle und Schmerzen verursachen.

Sie können die Narbenbildung reduzieren

Eine rechtzeitige Vorbeugung und Behandlung kann die Narbenbildung deutlich reduzieren. Auch bereits bestehende Narben können gut gepflegt und behandelt werden.

So beugen Sie vor

Eine frische Narbe braucht Ruhe. Deshalb empfehlen wir, dass diese mindestens vier Wochen lang nicht durch reibende Kleidung oder Sport gedehnt sowie belastet wird. Da sie zudem bis zu einem Jahr nach der Entstehung, im Gegensatz zur intakten Haut, keinen eigenen Sonnenschutz aufweist, sollte sie mit einem Pflaster oder einer guter Sonnencreme (auf mineralischer Basis) zusätzlich geschützt werden. Eine Narbe hat während gut einem Jahr keinen Selbstschutz, weshalb herkömmliche Sonnenprodukte (auf Basis von chemischen Filtern) nicht reichen.

Lesen Sie zudem unseren Blog zum Thema Sonnenschutz: Hier finden Sie weiterführende, wichtige Informationen.

Bei einer tieferen Wunde lohnt es sich ausserdem, sie bereits bevor sie verheilt ist, gut zu pflegen und feucht zu halten. Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Wunde besser und schöner heilt, was sich wiederum positiv auf die Narbenbildung auswirkt.

So pflegen und behandeln Sie richtig

Zur Behandlung von Narben haben wir diverse Produkte im Angebot. Ein beliebter Wirkstoff in der Narbenpflege ist Silikon. Dieser hält, mittels Gel oder Pflaster, das Narbengewebe elastisch, was wiederum zu einer flacheren, weicheren und unauffälligeren Narbe führt.

Der Geheimtipp Ihrer Stammapotheke

Andere Wirkstoffe wie beispielsweise Dexpanthenol (fördert die Bildung neuer Hautzellen), Heparin (hält das Gewebe elastisch) sowie Pflanzenextrakte wie Bilsenkraut oder Küchenzwiebel unterstützen eine gute Heilung. Der «Geheimtipp» schlechthin, unter Chirurgen und Apothekern, ist jedoch ein klassisches Kosmetikprodukt: Die Louis Widmer Augencreme ist nicht nur bei Fältchen um die Augen wirksam, sondern hilft auch nach einer Verletzung, für die bessere Heilung des Gewebes.

Die operative Nachbehandlung

Bei alten oder nicht schön verheilten Narben besteht zudem die Möglichkeit einer operativen Nachbehandlung. In solch einem Fall wird das Narbengewebe weitestgehend entfernt und die neue Wunde genäht. Alternativ dazu gibt es die Dermabrasion, bei der die obere Hautschicht mechanisch abgeschliffen und so ebener wird. Ab diesem Moment gilt wieder: Acht geben und pflegen, damit die Heilung gut von statten geht.

Bei eingesunkenen oder hervorstehenden Narben bietet die Medizin zusätzlich die Laserbehandlung an, wodurch die Narbe geglättet und somit an die restliche Hautoberfläche angepasst wird.

Massage zur Optimierung der Narbenstruktur

Nebst den obgenannten Produkten & Methoden ist auch das Massieren der Narbe ein wichtiger Teil der Behandlung. Dies fördert, durch die sanften Bewegungen, die Durchblutung und bricht die Kollagenfasern, was die Narbe ebenfalls weicher und flacher macht. Eine regelmässige Massage kann die Narbenstruktur deutlich verbessern und diese beweglicher, unauffälliger machen. Beginnen sollten Sie dabei am Rand der Narbe. Mit leichtem Druck und danach quer darüber massieren.

Aknenarben – der Spezialfall

Bei Akne handelt es sich nicht nur um ein kosmetisches Problem, sondern um eine Krankheit der Haut, die in schweren Fällen auch Spuren hinterlässt. Wenn Pickel und Mitesser selbst ausgedrückt werden, gelangen schnell Bakterien in die Wunde, die sich in dem enthaltenen Sekret gut vermehren und Entzündungen hervorrufen. Dabei wird das normale Bindegewebe zerstört und durch unspezifisches Gewebe ersetzt. Dieses unterscheidet sich im Aussehen vom übrigen Gewebe, wird weniger gut durchblutet, möglicherweise verhärtet und zieht sich nach innen ein. Dies ist der Grund, wieso sie so auffällig sind.

Zur Behandlung von Aknenarben können zu Hause auch Produkte mit Fruchtsäuren verwendet werden, welche die Hauterneuerung anregen. Fachpersonen können weitere Verfahren, wie beispielsweise die Mikrodermabrasion, chemische Peelings oder Lasertherapie anbieten. Dadurch verfeinert sich das Hautbild und die Narben sind nicht mehr so stark ersichtlich.

Gut Ding will Weile haben

Dies gilt bei vielen Dingen im Leben: Eine Wunde entsteht oft in kurzer Zeit – der Heilungsprozess fordert jedoch Ihre Geduld. Geben Sie der Haut die nötige Zeit, um Ihre Schichten wieder ordnen und verbinden zu können.

Kontaktieren Sie uns oder kommen Sie in Baden und Dättwil vorbei: Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.

Ihr Apotheke Wyss Team

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