Vergiftungen vermeiden

Geschrieben von Gabriella Pagano am 13. April 2021

Apotheke Wyss | Mutter und Kind | Unternehmen

Jährlich ereignen sich im privaten Umfeld über 25’000 unbeabsichtigte Vergiftungen!

Die meisten Vergiftungsnotfälle betreffen Kleinkinder und wären mit einfachen Massnahmen vermeidbar.

Richtig informiert sein, sich an einfache Regeln halten und wissen, wo im Notfall Hilfe geholt werden muss, ist die beste Prävention.

Vergiftung? 145!

24-h-Notfallnummer

Tox Info Suisse gibt rund um die Uhr ärztliche Auskunft (für Mensch und Tier) bei Vergiftungen oder Verdacht auf Vergiftung.

Mein erster Tox Info Suisse Kontakt: ich war mit meinem damals jungen Hund bei einer Freundin zu Besuch. Herrliches Wetter, wir sassen mit kühlen Getränken draussen im Garten und waren fokussiert auf unsere Plaudereien. Plötzlich bemerkte ich, dass mein Hund im Gemüsebeet blaue Körner aufleckte.  Es waren Schneckenkörner! Ist das gefährlich? Was muss ich tun? Hat sich das Hündchen vergiftet? Muss ich sofort zum Tierarzt? Ich war unter Zeitdruck, brauchte dringend eine Antwort.

Sofort der Tox Info Suisse  anrufen, war mein erster Gedanke. Innert Kürze hatte ich im Telefongespräch die beruhigende Antwort einer medizinischen Fachperson und Entwarnung erhalten: mit weniger als 100 gefressenen Schneckenkörnern musste ich dem Hund nur genügend Flüssigkeit zu trinken geben und ihn eine Weile beobachten.

In diesem Moment war ich überaus froh, dass es in der Schweiz, mit der Tox Info Suisse eine Institution gibt, welche schnell und unkompliziert (kostenlos) sowie überaus kompetent informiert, wenn es um mögliche Vergiftungen geht.

Tox Info Suisse – vom Apothekerverband gegründet

Die Tox Info Suisse (ehemals: Tox-Zentrum) wurde vor über 50 Jahren vom Schweizer Apothekerverband gegründet und ist bis heute eine private, gemeinnützige Stiftung. Sie verfügt über eine umfangreiche Datenbank zu giftigen Pflanzen, Substanzen und Chemikalien.

Zudem werden Informationen zu Behandlungsmethoden und Verlaufsberichte seit Jahren gesammelt. Dank diesen Daten verfügt die Tox Info Suisse über ein umfassendes Wissen, um im Vergiftungsfalle die richtigen Massnahmen vorschlagen und treffen zu können.

Tox Info Suisse – jährlich über 40’000 Anfragen

Davon betreffen über die Hälfte Vergiftungsfälle mit Kindern unter 5 Jahren.

Ein Drittel aller Vergiftungen betreffen Medikamente, ein Viertel Haushaltsprodukte wie Reiniger und Waschmittel.
Pflanzen machen einen kleineren Bestandteil aus. Sie sind vor allem bei Kindern sehr häufig der Ursprung von Vergiftungen.

 

Tipps & Tricks Ihrer Stammapotheke

Als Apothekerin kenne ich mich neben Heilpflanzen auch mit Giftpflanzen in Haus, Garten und Natur aus. Gerade deshalb habe ich mich bemüht, als meine Kinder noch sehr klein waren, möglichst viele dieser Pflanzen aus meiner Umgebung zu entfernen.

Eltern und Grosseltern kleiner Kinder würde ich empfehlen, die allergiftigsten Pflanzen zu kennen, um Gefahren einschätzen zu können. Diese beschränken sich auf eine Handvoll und Sie müssen kein Botaniker sein, um sie zu erkennen. Mit der nachfolgenden Liste «Giftige Garten-und Wildpflanzen» sind sie gut gerüstet.

Mit Respekt und Abstand bewundern

Unterdessen freue ich mich seit vielen Jahren wieder an blühendem Oleander und Engelstrompeten in meinem Garten. Meinen heute erwachsenen Kindern hatte ich früh beigebracht, die giftigen Pflanzen zu erkennen und sie mit Respekt und Abstand zu bewundern.

Prävention – wo und wie lagern Sie Ihre Medikamente?

Zum Glück gehen gerade bei kleinen Kindern die meisten Vergiftungsfälle glimpflich aus. Doch trotzdem ist bei Kindern die Prävention von Vergiftungsunfällen besonders wichtig.

Erwachsene können sich gar nicht vorstellen, welche Faszination farbige Pillen, fluoreszierende Haushaltreiniger oder leuchtende Beeren auf kleine Kinder ausüben . Auch Verstecke, welche für Erwachsene sicher und ausser Reichweite erscheinen, können Kinder in unbeaufsichtigten Momenten aufspüren.

Verwechslung – häufiger Grund für eine Vergiftung

Nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen geht der Grund einer Vergiftung häufig von einer Verwechslung aus.

Deshalb gehört zur Prävention auch dringend: Chemikalien, Reiniger und Medikamente immer in der Originalverpackung aufbewahren. Sie dürfen niemals in Trinkflaschen oder andere Gefässe umgefüllt werden, auch nicht mit entsprechender Beschriftung.

Glücklicherweise verfügen heutzutage gefährliche Mittel über kindersichere Verschlüsse, ein Grund mehr, sie nicht in andere Gefässe umzufüllen.

Antidot-Sortiment – ein weiterer Grund für die Wahl Ihrer Stammapotheke

Vielleicht wissen Sie nicht, dass jede öffentliche Apotheke verpflichtet ist, ein Antidot-Sortiment vorrätig zu haben. Antidot ist ein altgriechischer Begriff und bedeutet: Gegenmittel zu Gift oder toxischen Substanzen.

Die Apotheke Wyss verfügt über ein umfangreiches, konstant überwachtes und aktualisiertes Sortiment an Gegenmitteln für Vergiftungen. Diese müssen für einen Vergiftungsnotfall sofort verfügbar sein. Die Tox Info Suisse benachrichtig uns im Notfall noch währenddem sich der Patient auf den Weg in die Apotheke befindet.

Wir stellen auf Anweisung das nötige Gegenmittel bereit, sodass unkompliziert, ohne Zeitverlust gehandelt wird und der Kunde schnellstmöglich vor Ort sein Antidot einnehmen kann.

Erste Hilfe bei einem Vergiftungsnotfall

  1.  Sofort nach Einnahme den Mund von Giftstoffen spülen
  2.  Notruf zum Info Tox Suisse 24h-Telefon: 145
  3.  www.toxinfo.ch

 

Wichtig bei der Meldung:
Wer? Was? Wie viel? Wann?

Geniessen Sie den Frühling in der Natur und vermeiden Sie unnötige Vergiftungen.
Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit und Wohlbefinden – Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.

Ihr Apotheke Wyss Team

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