Der Weg zur Fachapothekerin

Geschrieben von Stefanie Steiner am 12. August 2025

Apotheke Wyss

Apotheken-Exzellenz: Unsere Verpflichtung zu Wissen und Qualität

Universitäre Ausbildung, berufliche Weiterbildung, lebenslange Fortbildung. Als Apotheker*in muss man sich weiter- und fortbilden, um das bestehende Wissen zu vertiefen, zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Weiterbildung, Fortbildung sind im Schweizer Gesundheitswesen unerlässlich, um eine qualitativ hochwertige Versorgung für Sie zu gewährleisten und den sich wandelnden Anforderungen des Berufsalltags gerecht zu werden.

Quelle: https://pharmasuisse.org/de/beruf-und-bildung/beruf-apothekerin/ausbildung-offizinapothekerin

Warum Fachapotheker*in?

Apotheker*innen, die eigenverantwortlich in einer Offizin (= öffentlichen Apotheke) tätig sein möchten oder über die Krankenversicherung abrechnen wollen, benötigen den Titel „Fachapotheker*in FPH Offizinpharmazie“. So schreibt es das eidg. Medizinalberufegesetz (MedBG) seit 01. Januar 2018 vor.

Das Ziel: Sie noch besser begleiten und mit permanent aktualisierten Fachkenntnissen die bestmögliche, persönliche Beratung von Ihnen zu erreichen.

Wie ist die Weiterbildung Fachapotheker*in aufgebaut?

Die Weiterbildung Fachapotheker*in umfasst die sieben Kernrollen der Apotheker*innen, um die Expertise (100 Ausbildungstage!) in der Patientenversorgung zu stärken.

  1. Rezept- und Therapieplanvalidierung
  2. Phytotherapie (= Pflanzenheilkunde)
  3. Komplementärmedizin
  4. Klinische Pharmazie
  5. Von der Anamnese bis zur Therapie
  6. Herstellung von Arzneimitteln
  7. Interpretation von Laborresultaten
  8. Notfallsituationen in der Apotheke
  9. Impfen und Blutentnahme
  1. Kommunikation
  2. Inhaltsvermittlung
  3. Beratungsgespräch
  4. Sitzungsleitung
  5. Emotionale Intelligenz
  1. Gesundheitsberufe und -institutionen
  2. Interprofessionelle Zusammenarbeit und Projekte
  3. Pharmazeutische Betreuung von Institutionen des Gesundheitswesens
  4. E-Patient
  5. Digitalisierung im Gesundheitswesen
  1. Begleitung/Supervision der Berufsausbildung Fachfrau/Fachmann
    Apotheke EFZ (vor 2022: Pharma-Assistent*in EFZ)
  2. Pharmazeutische Nachwuchsförderung
  3. Fort- und Weiterbildungsgrundlagen
  4. Laufbahnberatung für Mitarbeitende
  5. Wissenschaftliches Arbeiten in der Praxis
  1. Public Health (= Gesundheitswesen/öffentliche Gesundheit)
  2. Case Management und Empowerment (Pharmazeutische Begleitung von Patienten)
  3. Wissenschaftliche Inhalte vermitteln
  1. Finanzen und Controlling
  2. Marketing
  3. Personalführung
  4. Versorgungsauftrag
  5. Betriebs- und Arbeitsrecht
  6. Apothekengesetzgebung
  7. Qualitätssicherung
  8. Selbstmanagement
  9. Projektmanagement
  1. Verantwortung übernehmen
  2. Ethik
  3. Berufspolitik und Berufsverbände
  4. Apotheker als Leistungserbringer
  5. Eigene Laufbahnplanung

Wie lange dauert die Weiterbildung Fachapotheker*in?

Die Weiterbildung dauert 2-5 Jahre. Die Weiterbildung muss in jedem Fall mindestens 2 Jahre dauern bei einem Pensum von 80%, damit man genügend Berufserfahrung sammeln und das Gelernte anwenden kann. Zur Schlussprüfung zugelassen wird, wer alle Weiterbildungspunkte sowie die in der Apotheke geleisteten Arbeitstage nachweisen kann.

Wie werden die Weiterbildungspunkte erreicht?

Ein Weiterbildungstag entspricht 50 FPH-Punkten.
Man kann Veranstaltungen besuchen (verschiedene Anbieter, meist kostenpflichtig), Praxisarbeiten schreiben (kostenlos) oder sich im Selbststudium fortbilden (individuelle Kosten für z.B. Bücher).
Je nach Dauer der Veranstaltung bekommt man 6.25-50 Punkte auf sein Konto auf der Bildungsplattform gutgeschrieben. Wer die Praxisarbeit aus der Praxisarbeitssammlung erfüllt, bekommt die vordefinierte Anzahl Punkte, abhängig vom geleisteten Aufwand.

Meist erreicht man 50-100 Punkte, was 1-2 Tagen Aufwand entspricht. Wenn man länger für eine Arbeit benötigt, gibt es trotzdem nur die definierte Anzahl Punkte. Für den ganzen FPH-Titel braucht man 100 Weiterbildungstage à 50 Punkte, also total 5000 Punkte.

Hier finden Sie eine von Stefanie Steiner ausgeführte Praxisarbeit. Es handelt sich um das Thema Versorgungsauftrag, was ein top aktuelles Thema in Apotheken darstellt, da es nach wie vor oft zu Lieferengpässen kommt. Für diese Arbeit erhielt Sie 50 Punkte in Rolle 6, Thema 4. Juhu, das ist 1% des Weiterbildungstitels.

Was wird an der Prüfung abgefragt?

An der Schlussprüfung liegt der Fokus ganz klar auf der pharmazeutischen Expertise und der eigenständigen Berufsausübung. Deshalb werden sämtliche Themen der Rolle 1 abgefragt.

Neugierig? Versuchen Sie die Beispielfragen zu beantworten

Anmerkung: Bei Fragen mit dem Hinweis «MC-A» ist nur 1 Antwort korrekt, bei Fragen mit dem Hinweis «MC-Kprime» muss für jede Antwortmöglichkeit angegeben werden, ob die Aussage korrekt oder falsch ist. Hier geht’s lang 😊

Wie Sie sehen, müssen für die Prüfung nicht nur Medikamente, sondern auch Behandlungsleitlinien, Vergleichstabellen und vieles mehr gelernt werden.

FPH gut, alles gut?

Sobald die Schlussprüfung bestanden ist, erhält man den Weiterbildungstitel FPH. Ebenso den entsprechenden Eintrag im Medregom, dem schweizerischen Medizinalberuferegister. Für das laufende Kalenderjahr hat man seine Pflichten somit erfüllt. Für die Folgejahre gilt: jährlich 200 FPH Punkte (= 4 Tage) in Form von Kursen erwerben, damit der Weiterbildungstitel behalten werden darf. Die lebenslange Fortbildung dient dazu, im Dienste Ihrer Gesundheit, stets auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben.

Was ist Ihr Mehrwert, wenn sich Apotheker*innen permanent weiterbilden?

Sie profitieren auf vielfältige Weise. Hier sind die wichtigsten Vorteile:

  • Aktuelles Wissen: Weitergebildete Apotheker sind auf dem neuesten Stand in Bezug auf Medikamente, Therapien und wissenschaftliche Erkenntnisse.
  • Individuelle Beratung: Sie können gezielter auf die persönliche Gesundheitssituation eingehen – z. B. bei Wechselwirkungen, Nebenwirkungen oder alternativen Behandlungsmöglichkeiten.
  • Apotheker können sich spezialisieren, z. B. auf:
    • Kopfschmerzen
    • Phytotherapie
    • Betreuung von Pflegeheimen oder sozialen Einrichtungen
    • Das bedeutet: Sie bekommen nicht nur Arzneimittel, sondern auch qualifizierte Begleitung im Umgang mit Ihrer Erkrankung.

Die Apotheker erkennen Wechselwirkungen besser, prüfen Dosierungen genauer und helfen bei der richtigen Anwendung – besonders bei komplexen Medikationsplänen.

Die Apotheker verstehen die medizinische Fachsprache besser und können effizient mit Ärzten zusammenarbeiten – das hilft Ihnen als Patient bei der Koordination Ihrer Behandlung.

Wenn Sie merken, dass Ihre Apothekerin, Ihr Apotheker gut informiert und kompetent ist, fühlen Sie sich sicherer – gerade bei Gesundheitsfragen, bei denen Sie nicht direkt zum Arzt gehen wollen.

Unsere Weiterbildung: Gewinn für Ihre Gesundheit

Profitieren Sie von unserem Fachwissen: Mehr Sicherheit, individuelle Betreuung, persönliche Beratung und moderne Service-Dienstleistungen, die wir Ihnen dank vertiefter Weiterbildung und Fortbildung für Ihre Gesundheit und Wohlbefinden in unserer Apotheke anbieten können.

Fazit: Wir bleiben für Ihre Gesundheit am Puls der Zeit

Wenn wir uns als Apotheker*innen regelmässig weiterbilden, tun wir
dies mit dem klaren Ziel: Ihnen die bestmögliche Beratung und Unterstützung zu bieten. Ob bei Fragen zu Medikamenten, bei chronischen Erkrankungen oder bei der Gesundheitsvorsorge – aktuelles Fachwissen, ein andauernd top fortgebildetes und motiviertes Team macht den Unterschied!

Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen – und dafür investieren wir gerne mit grossem Engagement in zukunftsweisende Weiter- und Fortbildung.

Ihr Apotheke Wyss Team

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