Warzen: Blumenkohl auf der Haut

Geschrieben von Natascha Reinhard am 7. Mai 2024

Alternativmedizin | Gesundheitstipps | Mutter und Kind

Warzen entstehen durch Infektion mit einem der mehr als 100 Subtypen des humanen Papillomavirus (kurz: HPV). Eine Ansteckung ist schnell passiert – der ungebetene «Gast» bleibt meistens etwas länger als gewünscht.

Warzen: Entstehung, Übertragung und Risikofaktoren

Warzen können überall am Körper und in den verschiedensten Formen auftreten. Sie sind häufig auftretende, gutartige Hautwucherungen, die durch eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (Kurzform: HPV) verursacht werden. Diese Viren können durch kleinste Hautverletzungen in den Körper eindringen. Die Übertragung erfolgt über die Haut, sexuellen Kontakt oder indirekt über Gebrauchsgegenstände wie beispielsweise Handtücher. Risikofaktoren für eine Ansteckung sind ein reduziertes Immunsystem, ein mangelhafter Säureschutzmantel der Haut (beispielsweise bei Neurodermitiker), ein noch nicht entwickelter Hautschutz (Warzen kommen bei Kindern und Jugendlichen deutlich häufiger vor als bei Erwachsenen), sowie aufgeweichte Haut durch Schweiss und/oder Wasser. In solchen Situationen kann das Virus leichter in die Haut eindringen, sich vermehren und zu Hautwucherungen führen.

Das Papillomavirus regt unsere Haut zur Bildung von Hornzellen sowie zur Produktion von Hornsubstanz an, wodurch es zu Wucherungen kommt. Je nachdem, wie die Hautveränderung aussieht oder wo sie auftritt, teilt man diese in verschiedene Varianten ein. Doch nicht jede im Volksmund als «Warze» bezeichnete Wucherung ist medizinisch eine «echte» Warze.

Ein umfassender Überblick ist angesagt

Die am häufigsten auftretende Warzenform, zu Beginn stecknadelkopfgross, kann bis auf Erbsengrösse anwachsen, mit einem harten Knötchen in der Mitte. Sie kommt oftmals an Händen und Fusssohlen vor und ist hautfarben bis zuweilen gelb-bräunlich gefärbt.

Diese gutartigen Hautwucherungen treten meistens an der Fusssohle (Ballen oder Ferse) auf. Dornwarzen bilden einen hellen Ring mit einem dunklen Punkt in der Mitte. Aufgrund ihrer Lage, an welcher der Druck des Körpergewichtes am höchsten ist, werden die Wucherungen nach innen gedrückt, so dass sie Schmerzen beim Gehen verursachen, ähnlich einem Dorn in der Haut oder eines Steinchens im Schuh.

Durch eine Variante des Pockenvirus ausgelöste Hautveränderung, welche vorwiegend Kleinkinder betrifft. Sie treten meist einzeln oder zahlreich an Rumpf, Armen und Beinen auf. Es sind kleine Hautknötchen mit einer zentralen Vertiefung (Delle) in der Mitte. Dellwarzen sind sehr ansteckend und verursachen häufig einen lästigen Juckreiz.

Sie gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und können Frauen wie Männer befallen. Gewisse Arten stehen im Verdacht, bei Frauen einer der Auslöser für Gebärmutterhalskrebs zu sein. Die Wucherungen auf der Haut oder Schleimhaut im Genital- und zuweilen auch im Analbereich sind teilweise mit Brennen, Juckreiz und Blutungen verbunden.

Betreffen häufig Kinder & Jugendliche, zuweilen auch Erwachsene. Sie bilden nur leicht erhöhte, millimetergrosse, runde und hautfarbene Papeln, die meist im Gesicht und am Handrücken / den Fingern auftreten.

Sind gutartige, gestielte Hautwucherungen, die hautfarbig oder pigmentiert sind und aus Bindegewebe bestehen. Da nicht durch einen Virus ausgelöst, ist diese Variante nicht ansteckend. Sie machen selten Beschwerden und betreffen vermutlich 50% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens.

Ebenfalls keine Warze im medizinischen Sinn, da sie nicht durch ein Virus ausgelöst werden und somit nicht ansteckend sind. Mit zunehmendem Alter sind die meisten Menschen davon betroffen; meistens eine gutartige Hautwucherung, die dennoch von einem Hautarzt zur Einordnung beurteilt werden sollte.

Um die Warzen zu spezifizieren und allenfalls auch gegenüber anderen Hauterkrankungen abgrenzen zu können, kann eine Diagnose durch eine Fachperson sinnvoll sein.

Wann ist ein Arztbesuch angebracht?

  • bei Kindern, welche jünger sind als 5 Jahre (aufgrund Ihrer sehr feinen Haut)
  • bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem aufgrund einer Therapie oder Erkrankung
  • bei Diabetiker*innen
  • je nach Stelle der Wucherung: Falls im Gesicht und/oder im Genitalbereich
  • bei verschiedenen Arten und hoher Anzahl von Warzen, die gleichzeitig auf der Haut vorhanden sind
  • falls kein Gefühl (Sensorik) in der Warzengegend vorhanden ist
  • wenn die Warze schnell wächst und sich in Form oder Grösse verändert; wenn sie juckt oder blutet
  • bei Warzen in Nachbarschaft zu Finger- oder Zehennägeln

In allen anderen Situationen kann man sich vertrauensvoll für eine persönliche Beratung an unser Team wenden. In den meisten Fällen ist die Warze aus ästhetischen und sozialen Gründen störend, nicht jedoch gesundheitlich gefährdend. Deshalb ist die Behandlung einer Warze nicht zwingend notwendig, auch weil sie häufig von allein einfach wieder verschwindet.

Möchte man die Warze trotzdem schnell loswerden, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

Hornhautlösende Therapie (Keratolytika) – meistens Salicylsäure, Milchsäure und Harnstoff, welche die Hornhaut lösen oder zumindest weicher machen, so dass man sie mit einem Bimsstein nach einem Fussbad sanft abschleifen kann. Hierfür verwendet man Pflaster, Salben oder Tinkturen.

Gebrauchsfertige Ameisensäurelösung – dringt in die Warze ein, lässt diese austrocknen, so dass der Körper diese abstossen (entfernen) kann.

Vitamin-A-Säure (Tretinoin) – hilft die Überaktivität der Hornhaut zu regulieren und die Warze einzudämmen. Meistens als Gel, das abends auf die betroffene Hautpartie aufgetragen werden kann.

Vereisen (Kryotherapie) – ein mit Stickstoff durchtränkter Applikator wird auf die betroffene Hautstelle (während der empfohlenen Zeit – je nach Hersteller, Situation) gedrückt. Dadurch stirbt die Warze ab und kann vom Körper abgestossen werden. In der Apotheke finden Sie anwenderfreundliche Produkte für den Heimgebrauch. Wir beraten Sie gerne.

Zytostatika – auf ärztliche Verordnung kann eine Lösung appliziert werden, welche durch den enthaltenen Wirkstoff die Warze an einem weiteren Wachstum hindert. Die Lösung enthält zudem Salicylsäure, welche die Hornhaut löst. So soll die Warze schlussendlich vom Körper abgestossen werden können.

Chirurgische Entfernung mittels Skalpell oder einer Kürettage durch eine Fachperson. Die Warze wird mechanisch entfernt. Der Eingriff kann mit Beschwerden einhergehen. Und bis zu einer vollständigen Heilung des betroffenen Bereichs vergehen oft mehrere Wochen.

Diathermie: Eine Methode, bei der das Gewebe elektromagnetisch erhitzt wird. Das Ausbrennen von Warzen ist wirkungsvoll, hinterlässt jedoch Narben und darf nur von qualifizierten Fachpersonen angewendet werden.

Laserbehandlung: Diese Variante kann bei grossen Warzen oder grösseren Bereichen, die von Warzen betroffen sind, relevant sein. Sie verursacht normalerweise keine Narbenbildung. Der behandelte Bereich kann aber einige Tage lang schmerzen. Auch diese Behandlung muss von einer Fachperson ausgeführt werden.

Diverse Möglichkeiten aus der Alternativtherapie sind eine gute Ergänzung zu den lokal anzuwendenden Therapien:

eine Mischung aus Schöllkraut, Thuja, Gundelrebe und Zypressenwolfsmilch kann auf die Wucherung selbst wie auch in den Mund gesprüht werden. So hat man eine doppelte Therapieform

die Nr. 4 (Kalium chloratum) ist der wichtigste «Pfeil» bei der Zusammenstellung einer Mischung, da es das ausleitende Virenmittel ist. Idealerweise verwendet man zur Unterstützung die Nr. 1 (Calcium fluoratum), die Nr. 8 Natrium chloratum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum).

mehrmals täglich den Saft des Schöllkrauts auf die betroffene Hautwucherung auftragen, und die gesunde Haut rundherum mit einer Fettsalbe schützen.

Globuli von Thuja ist eine der bekanntesten Varianten von unzähligen Möglichkeiten dieser Methode.

«Wer hat mehr Ausdauer, Sie oder die Warze?» Warzenbehandlung braucht Zeit und Geduld.

So schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen:

Barfussgehen in öffentlichen Bereichen (Turnhalle, Fitnesscenter, Schwimmbad) vermeiden

Hände und Füsse gut abtrocknen – speziell die Zwischenräume

Warzen nicht aufkratzen, wegschneiden oder in den Mund nehmen

Warzen möglichst nicht extra berühren, nach Warzenkontakt die Hände gründlich waschen, um eine Verteilung der Viren zu vermeiden

Persönliche Schuhe, Badetücher und Socken respektive Handschuhe nicht mit anderen Personen tauschen

Handtücher und Socken sollten bei 60° C gewaschen werden; Schuhe regelmässig lüften und trocken halten

Nicht Nägelkauen

Warzen im Schwimmbad mit einem wasserfesten Pflaster überkleben – zum eigenen Schutz, wie auch jenem der Mitmenschen

Bleiben Sie gesund – das liegt uns am Herzen.
Ihr Apotheke Wyss Team

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