Grauer und Grüner Star – was steckt dahinter und was hilft?

Geschrieben von Katja Bürli am 4. November 2025

Gesundheitstipps | Senioren

Unsere Augen sind das Fenster zur Welt

Krankheiten wie der Graue Star (Katarakt) und der Grüne Star (Glaukom) können dieses Fenster jedoch langsam trüben oder sogar verschliessen. Beide Erkrankungen treten häufig im Alter auf, verlaufen aber sehr unterschiedlich. Wer die Symptome kennt und rechtzeitig handelt, kann sein Sehvermögen oft gut erhalten.

Grauer Star (Katarakt) – die getrübte Linse

Der Graue Star (Katarakt) gehört zu den am weitesten verbreiteten Augenerkrankungen im höheren Lebensalter. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Unter den 65- bis 74-Jährigen sind etwa 20% betroffen. Bei den über 74-Jährigen steigt dieser Anteil sogar auf über 50% an.

Doch nicht nur das Alter spielt eine Rolle bei der Entstehung. Auch Risikofaktoren wie das Rauchen, die Einwirkung von UV-Licht und anderen Strahlungsquellen, Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sowie eine familiäre Veranlagung können die Entwicklung eines Grauen Stars begünstigen.

Sehen wie durch beschlagene Gläser: Das passiert bei Katarakt

Beim Grauen Star trübt sich die Linse im Auge allmählich ein. Das Licht kann nicht mehr ungehindert auf die Netzhaut fallen, wodurch das Sehvermögen nach und nach schwindet und die Sicht verschwommen wirkt – ähnlich, als würde man durch eine beschlagene Brille oder ein Milchglas schauen. Auch die Wahrnehmung von Kontrasten verschlechtert sich. Diese Beschwerden werden bei Dämmerung oft stärker oder es wird mehr Licht zum Lesen benötigt. Es treten jedoch keine Augenschmerzen auf.

Die typischen Symptome des Grauen Stars

  • Verschwommenes, unscharfes Sehen
  • Erhöhte Blende-Empfindlichkeit, z. B. bei Sonnenschein oder nachts beim Autofahren
  • Farben erscheinen matter oder gelblicher
  • Häufige Änderungen der Brillenstärke
  • Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern

Behandlung des Grauen Stars: die Operation

Die einzige wirksame Behandlung des Grauen Stars ist eine Operation, die heute zu den sichersten Eingriffen überhaupt zählt.Sie wird durch einen Augenchirurgen oder eine Augenchirurgin durchgeführt:

Der Eingriff erfolgt meist ambulant und unter lokaler Betäubung (Tropfen oder Spritze).

Über einen winzigen Schnitt am Rand der Hornhaut wird die getrübte Linse mit Ultraschall (Phakoemulsifikation) zerkleinert und abgesaugt.

Anschliessend wird eine klare Kunstlinse eingesetzt, die dauerhaft im Auge bleibt.

Der Schnitt ist so klein, dass er sich meist ohne Naht verschliesst.

Nach der Operation des Grauen Stars

  • Schon nach wenigen Tagen sehen viele Patient*innen deutlich besser.
  • Augentropfen verhindern Entzündungen und unterstützen die Heilung.
  • In den ersten Wochen gilt: kein schweres Heben, kein Reiben am Auge, vorsichtiger Umgang mit Wasser und Kosmetika.

Erfolgsquote: Über 95 % der operierten Personen berichten von einer deutlichen Verbesserung ihres Sehvermögens.

Grüner Star (Glaukom) – der stille Sehnerv-Schädiger

Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leidet an einem Glaukom. Die Häufigkeit nimmt mit dem Lebensalter zu. Ab einem Alter von 65 Jahren sind etwa zwei bis vier Prozent betroffen.

Der Grüne Star gehört zu den gefährlichsten Augenerkrankungen, da der Sehnerv geschädigt wird. Es gibt das sogenannte primäre Glaukom mit verschiedenen Unterformen als eigenständige Erkrankung, aber auch das sogenannte sekundäre Glaukom, das als Folge einer anderen, schon bestehenden Augenerkrankung, von gewissen Medikamenten oder nach einem operativen Eingriff am Auge auftreten kann.

Hoher Druck, keine Warnung: Das Tückische am Grünen Star

Bei primären und sekundären Glaukom ist häufig ein schlechter Abfluss des Kammerwassers (Wasser im vorderen Auge) und ein dadurch erhöhter Augeninnendruck die Ursache, manchmal aber auch eine gestörte Durchblutung. Der erhöhte Druck bzw. die gestörte Durchblutung führen dann zu einer Schädigung des empfindlichen Sehnervs.

Das Tückische: Die Krankheit bleibt lange unbemerkt, da das zentrale Sehen zunächst erhalten bleibt.

Die typischen Symptome des Grünen Stars

Im Verlauf der Augenerkrankung können verschiedene Beschwerden auftreten.

  • Sehr typisch ist ein eingeschränktes Gesichtsfeld („Tunnelblick“)
  • Betroffene sehen mitunter farbige Ringe oder Höfe um Lichtquellen oder einfach nur wie durch einen Nebel
  • Unscharfes Sehen, Orientierungsprobleme
  • Selten: akuter Glaukom Anfall mit starken Schmerzen, rotem Auge und Übelkeit

Behandlung des Grünen Stars: Augentropfen und mehr

Ein geschädigter Sehnerv lässt sich nicht wiederherstellen und es kann im schlimmsten Fall eine Erblindung drohen. Daher sind eine frühe Diagnose und Behandlung entscheidend.

Ziel beim primären Glaukon ist es, den Augen-Innendruck zu senken. Diese Senkung kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Beispielsweise, indem die Produktion des Kammerwassers im Auge reduziert wird.
Dazu werden Augentropfen aus verschiedenen Wirkstoffgruppen eingesetzt, die täglich und lebenslang in das betroffene oder in beide Augen getropft werden.

Beim sekundären Glaukom muss zuerst die zugrundeliegende Ursache behandelt werden. Danach verläuft die Therapie ähnlich wie beim primären Glaukom.

Behandlung des Grünen Stars: Weitere Optionen

  • Laserbehandlungen zur Verbesserung des Abflusses des Kammerwassers
  • Operative Verfahren, wenn Tropfen und Laser nicht genügen

Wichtig: Glaukom-Patienten und -Patientinnen benötigen lebenslange Behandlung und regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Grauer und Grüner Star – die Unterschiede auf einen Blick

Grauer Star: Trübung der Linse – heilbar durch Operation
Grüner Star: Schädigung des Sehnervs – nicht heilbar, aber das Fortschreiten kann gebremst werden

Eigeninitiative – so schützen Sie Ihr Augenlicht

Ab dem 40., spätestens jedoch dem 50. Lebensjahr regelmässige Augen-Untersuchungen (inkl. Augeninnendruck-Messung) machen lassen

Bei familiärer Vorbelastung oder Diabetes besonders achtsam sein

Bei Sehverschlechterung, Blende-Empfindlichkeit oder Gesichtsfeldausfällen frühzeitig zum Augenarzt oder der Augenärztin gehen.

Blutdruck und Blutzucker im Griff behalten, nicht rauchen, sich ausgewogen ernähren.

Die Augen vor UV-Strahlung schützen. Eine qualitativ hochwertige Sonnenbrille tragen, wenn Sie in die Sonne gehen.

Fazit

Der Graue Star ist heute sehr gut behandelbar.
Der Grüne Star sollte früh erkannt und konsequent behandelt werden, um das Augenlicht zu bewahren.

Regelmässige Kontrollen beim Augenarzt oder der Augenärztin, ab dem 40. Altersjahr, sind deshalb empfehlenswert.

Gemeinsam zu mehr Weitblick und Detailschärfe, kommen Sie in Baden oder Dättwil vorbei, wir beraten Sie gerne persönlich. Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.

Ihr Apotheke Wyss Team

Nützliche Links – empfohlen von Ihrer Stammapotheke

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft – Patienteninformationen

Zum grünen Star

Zum grauen Star

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