Osteoporose

Geschrieben von Gloria Missu am 1. Juli 2025

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Wussten Sie, dass man im Alter von ca. 30 Jahren die maximale Knochendichte erreicht hat?

Osteoporose: Definition und Folgen

Bei der Osteoporose (Osteoporose altgriechisch für: «ὀστέον ostéon» für Knochen und «πόρος poros» für Pore [1]) handelt es sich um eine Erkrankung des ganzen Skeletts, in der die Knochendichte und die Qualität der Knochensubstanz abnehmen. [2] Aufgrund der Abnahme der Stärke und Festigkeit der Knochen sowie dem strukturellen porösen Umbau der Knochenstruktur, steigt folglich das Risiko eines Knochenbruchs.

Knochengesundheit im Alter: Abbau und Risikofaktoren

[3] Bei den Osteoporose Patienten, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, kommt es ca. bei der Hälfte der Frauen und bei einem Fünftel der Männer zu einem Knochenbruch.

[3] Unsere Knochen unterliegen einem natürlichen Stoffwechsel, bei dem die Knochen auf- und abgebaut werden. Bis ca. zum 30. Lebensjahr nimmt der Prozess des Knochenaufbaus überhand, da dann die maximale Knochenmasse erreicht wird.

Der stille Wandel: Wie unser Lebensstil unsere Knochen formt – oder bricht

[3] Der Aufbau der Knochenmasse wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu zählen genetische Faktoren, der Grad der körperlichen Aktivität sowie der Ernährungsstil, der die Grundlage für eine ausgewogene oder mangelhafte Ernährung bildet. Bis zum Einsetzen der Menopause bleibt diese Knochenmasse relativ stabil oder nimmt leicht ab. [2] Danach überwiegt der Prozess des Knochenabbaus. [3]

Osteoporose: Zwei Formen, eine Erkrankung

Es werden zwei Typen der Osteoporose unterschieden (siehe Tabelle 1 und 2). Die primäre Osteoporose resultiert aus dem natürlichen Alterungsprozess und genetischer Veranlagung. Die sekundäre Osteoporose geht hingegen mit anderen Erkrankungen einher [3].

Primäre Osteoporose [4]

  • Postmenopausale Osteoporose (wegen Östrogenmangels)
  • senile Osteoporose
  • idiopathische juvenile Osteoporose (unbekannte Ursache bei jungen Personen)

Sekundäre Osteoporose [7]

Endokrine Ursachen

  • Diabetes Mellitus
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • unzureichende Produktion von Östrogen/Testosteron

Gastrointestinale Erkrankungen:

  • Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa
  • Fehlernährung, Bariatrische Eingriffe, Zölliakie

Chronische Entzündungen:

  • Arthritis, Zystische Fibrose

Medikamenteninduziert
(z.B. Glukokortikoide wie Cortison, HIV-Medikamente)

Risikofaktoren [4]

Die Risikofaktoren werden in beeinflussbare und nicht beinflussbare Faktoren aufgeteilt (siehe Tabelle 3).

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren:

  • fortgeschrittenes Alter
  • weibliches Geschlecht
  • Vererbung

Beeinflussbare Risikofaktoren:

  • Nikotinkonsum
  • hoher Alkoholkonsum
  • geringe körperliche Aktivität
  • Mangelernährung (mangelnde Kalziumzufuhr, Vitamin D-Aufnahme und Eisweisszufuhr)
  • Untergewicht
  • Medikamentöse Risikofaktoren

Wussten Sie, dass Rauchen ebenfalls ein Risikofaktor für Osteoporose ist?

 

Rauchstopp!

Osteoporose: Früh erkennen, Spätfolgen vermeiden

Die Osteoporose wird häufig erst spät diagnostiziert,
da sie zu Beginn beschwerdefrei verläuft. Erst bei einem Knochenbruch wird es schmerzhaft. Anzeichen für eine Osteoporose sind diffuse Rückenschmerzen, Buckelbildung, Abnahme der Körpergrösse, Hautfalten am Rücken (Tannenbaumphänomen), Osteoporose Bäuchlein (verwölbtes Abdomen). [3,5]

Osteoporose: Zwei Schlüsselmethoden zur Risikoabschätzung

Zu den Diagnosemethoden gehört ein Fragebogen namens FRAX (Fracture Risk Assessment Tool), der einige der oben erwähnten Risikofaktoren berücksichtigt. FRAX berechnet, wie wahrscheinlich es ist, in den nächsten 10 Jahren eine Osteoporose-Fraktur zu erleiden. [6] Eine weitere Diagnostikmethode ist die Osteodensitometrie, wobei hierfür die Knochendichte mithilfe schwacher Röntgenstrahlung gemessen wird. [2]

Behandlung und Prävention

Im Rahmen der Therapie wird der Fokus auf die Verhinderung einer Fraktur sowie die Verzögerung der Krankheit gelegt. [3] Zu diesem Zweck werden folgende Therapieansätze angestrebt (Siehe Tabelle 4-6):

Medikamentöse Therapie

  1. Vitamin-D- und Calciumpräparaten:
    Der Einsatz von Vitamin-D- und Calciumpräparaten gilt als Basistherapie, da einerseits Knochen zu einem grossen Teil aus Calcium bestehen und andererseits Vitamin D dafür sorgt, dass Calcium in die Knochen gelangt. Dementsprechend gibt es Kombinationspräparate mit beiden Wirkstoffen auf dem Markt. [3]
    Um einer Osteoporose präventiv entgegenzuwirken, soll eine ausgewogene Ernährung mit calciumhaltigen Lebensmittel z.B Käse, Milch, Hülsenfrüchte und Gemüse (Brokkoli) angestrebt werden. [3,9]
  2. Bisphosphonate: Sie sorgen dafür, dass die Knochendichte gefestigt und der Knochenabbau gehemmt wird. [3]
  3. Östrogene: Ein Östrogenmangel kann bei Frauen zu einem Knochenabbau führen, der durch die Einnahme von Östrogenpräparaten ausgeglichen werden kann. Die vorliegende Therapie findet vorwiegend bei Patientinnen unter 60 Jahren Anwendung. [3]
  4. Biologika: Sie erhöhen die Knochenbildung und senken den Knochenabbau, wobei die Frequenz der subkutanen Injektion (unter die Haut) je nach Präparat variiert. [8,10]

KÖRPERLICHE AKTIVITÄT

Körperliche Aktivität stärkt die Knochen, fördert die Muskeln sowie das Gleichgewicht und hilft folglich, Stürze zu vermeiden. [3]

STURZPRÄVENTION

Ein einfacher Sturz könnte bei einer an Osteoporose erkrankten Person erhebliche Konsequenzen haben. [3]
Bei Personen mit bestimmter Medikamenteneinnahme oder eingeschränktem Sehvermögen ist Vorsicht geboten. Fortgeschrittenes Alter, Mangelernährung, unzureichend adaptierte Gehhilfen sowie Hindernisse in Wohnungen (Bsp. Teppiche, Türschwellen) stellen weitere Risikofaktoren für Stürze dar. [2]
Ein separater Blog zur Sturzprävention finden sie hier (https://www.apotheke-wyss.ch/blog/gesundheitstipps/sturzpraevention-der-haeufigste-unfallort-ist-unser-zuhause/ ).

Osteoporose ist kein unabwendbares Schicksal

Sie können viel für Ihre Knochen tun: Mit einem bewussten Lebensstil, ausreichend Bewegung, knochenfreundlicher Ernährung und der Vermeidung von Nikotin und Alkohol stärken Sie Ihr Skelett.

Informieren Sie sich und sprechen Sie mit uns oder Ihrem
Arzt– frühzeitiges Handeln ist der Schlüssel für starke Knochen, ein Leben lang!

Schützen Sie Ihre Knochen, denn Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.

Ihr Apotheke Wyss Team

Literaturverzeichnis

[1] „Osteoporose“. In Wikipedia, 19. Mai 2025. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Osteoporose&oldid=256141306.
[2] pharmaSuisse Schweizerischer Apothekerverband, Olivier L., „pharmActuel 6 2012 Osteoporose“, o. J.
[3] Rheumaliga Schweiz. „Osteoporose“. Zugegriffen 22. Mai 2025. https://www.rheumaliga.ch/rheuma-von-a-z/osteoporose.
[4] Arastéh K, Baenkler H, Bieber C, Brandt R, Chatterjee T, Dill T, Ditting T, Duckert M, Eich W et al., Duale Reihe Innere Medizin. 4. Aufl. Stuttgart: Thieme, 2018.
[5] Maus, Uwe. „Osteoporose – Diagnostik und Therapie“. Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 17 (1. Februar 2022): 97–116. https://doi.org/10.1055/a-1332-2901.
[6] „frax.shef.ac.uk/FRAX/tool.aspx?lang=de“. Zugegriffen 22. Mai 2025. https://frax.shef.ac.uk/FRAX/tool.aspx?lang=de.
[7] Osteoporose – Wissen @ AMBOSS“. Zugegriffen 22. Mai 2025. https://www.amboss.com/de/wissen/osteoporose.
[8] „compendium.ch“. Zugegriffen 22. Mai 2025. https://compendium.ch/.
[9] „Ernährung und Osteoporose“. Zugegriffen 22. Mai 2025.
https://www.sge-ssn.ch/media/Merkblatt_Ernaehrung_und_Osteoporose_2016.pdf
[10] Rheumaliga Schweiz. „Prolia® und Evenity®: Wie den Rebound verhindern?“ Zugegriffen 22. Mai 2025. https://www.rheumaliga.ch/blog/2024/prolia-evenity-rebound-effekt.

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